Hybride Lehre

Hybride Lehrsettings

Als hybride Lehre werden synchron stattfindende Veranstaltungen in Kombination von digitalen und traditionellen Präsenzformaten (bspw. Vorlesungen, Seminare, Übungen) bezeichnet, bei denen ein Teil der Studenten vor Ort ist, während der andere Teil der Studenten entweder per Audio und/oder Video zugeschaltet ist. Für jede dieser Lehrveranstaltungen ergeben sich unterschiedliche Lehr-Lern-Szenarien, da neben dem didaktischen Design auch technisch-organisatorische sowie datenschutzrechtliche Überlegungen zu treffen sind. Eine besondere Herausforderung besteht darin, den Teilnehmenden gleichwertige Lernbedingungen in Präsenz und online zu bieten. Hybride Lehrsettings haben unterschiedliche Möglichkeiten und unterscheiden sich hinsichtlich Gruppengröße, Interaktivität und technischen Gegebenheiten.

Interaktivität von Videokonferenz, Videoseminar und Videovorlesung in Abhängigkeit der Anzahl der Teilnehmer

Videokonferenz

Videoseminar

Technik im Seminarraum

kombiniertes Smart-/Whiteboard, MikrofoneKamera und Akustikdämmplatten

Videovorlesung

Technik im Hörsaal

Anleitungen für Streaming und Aufzeichnung

Pult im Hörsaal

Netiquette

Vor allem bei den Szenarien Videovorlesung und -seminar ist die Verständigung über Arbeits- und Kommunikationsregeln äußerst wichtig. Zu Beginn der LV muss Zeit eingeplant werden, um diese an beide Gruppen zu kommunizieren. Einen kurzen Film zur „Netiquette“ mit den wichtigsten Punkten finden Sie hier. Des Weiteren stehen im Folgenden einige generelle Hinweise für die an der Lehrveranstaltung Beteiligten.

Hinweise für die Lehrenden:

Hinweise für in Präsenz teilnehmende Studenten:

Hinweise für online teilnehmende Studenten: 

▶️ Netiquette

Schlüssel zur erfolgreichen Kommunikation: 10 Tipps

  1. Fehlerfreundlichkeit und Geduld sind das A und O
    • Geduld und Toleranz
    • Freude und Motivation
    • Vernetzung und Unterstützung
  2. Beachten Sie die Persönlichkeitsrechte
    • Aufzeichnung erfordert Zustimmung
    • § 201 StGB und § 22 KunstU
    • ggfs. Kamera und Mikro aus
  3. Bei schlechter Verbindung Video ausschalten
    • ggfs. LAN statt WLAN
    • spart Datenvolumen
  4. Sich gegenseitig zu sehen, fördert die Interaktion
    • Vertrauen schaffen
    • Missverständnisse vermeiden
    • Kameranutzung ggfs. phasenweise
  5. Stummschalten für eine geräuscharme Atmosphäre
  6. Kopfhörer mit Mikro reduzieren Störgeräusche
  7. Reden, zuhören und ein Zeichen geben
  8. Beteiligung ermöglichen und sich selbst beteiligen
    • Abstimmung, Chat
    • Whiteboards
    • Breakouträume
  9. Pünktlich sein und gut ankommen
    • Puffer einplanen
    • Technik prüfen
    • Eingangsphase einladend gestalten
  10. Sich gut vorbereiten und ins richtige Licht rücken
    • ruhiger Platz
    • angenehme Lichtverhältnisse
    • evtl. Laptop erhöhen

Datenschutz

Bedenken Sie, dass für Präsenz- & Online-Teilnehmende unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich des Datenschutzes (Recht an Wort und eigenem Bild) gelten.

Stellen Sie sicher, dass alle Anforderungen zum Datenschutz vor Beginn der LV geklärt sind.

Achten Sie auf die Kameraeinstellungen im Raum. So können Online-Teilnehmende bspw. ihre Kamera ausschalten, während Studenten vor Ort dies nicht können. Es muss damit gerechnet werden, dass Teilnehmende in Präsenz nicht gefilmt werden möchten. Diese sollten sich entsprechend in den hinteren Sitzreihen platzieren.

Beachten Sie die Unterschiede für einfache Online-Teilnahme und zusätzlicher Aufzeichnung in Veranstaltungen: Studenten müssen ihr Einverständnis zur Aufzeichnung geben. Gleichzeitig muss der Zweck der Aufzeichnung und die Dauer der Speicherung genannt werden.

Lehr-Lern-Szenarien

Abwechselnde Präsenztermine in verschiedenen Gruppen

Blockweise Präsenztermine in mehreren Gruppen

Aufzeichnung der Lehrveranstaltung

Didaktische Vorüberlegungen

In hybriden Lehrveranstaltungen (LV) bedarf es neben der technischen Expertise auch einer didaktischen Neukonzeption der Lehrveranstaltung, die die unterschiedlichen Voraussetzungen der o. g. Teilnahmemodi berücksichtigt.

Bei allen Szenarien gelten wie immer allgemeine hochschuldidaktische Überlegungen zu den Lernzielen, zu Prüfungsformaten, zur Studierendengruppe, zu Feedback etc. Besuchen Sie für weitere Anregungen auch die Webseite Tipps für die Lehre.

Entscheiden Sie, welches hybride Lehr-Lern-Szenario Ihnen für die jeweilige Lehrveranstaltung am besten geeignet erscheint und überprüfen Sie, ob auch rein digitale oder Blended-Learning Szenarien denkbar sind. 

Eine klare Struktur, die für Studierenden in Präsenz und online transparent ist und gut kommuniziert wird, ist im hybriden Format besonders wichtig. Geben Sie Ihren Studierenden während der gesamten LV eine gute Orientierung (mündlich, schriftlich, visuell). Besonders in digitalen und hybriden Formaten sind ein roter Faden sowie regelmäßige Kommunikation unerlässlich.

Gestalten Sie den Semesterbeginn gemeinsam mit Ihren Studierenden. Fragen Sie Bedürfnisse ab, besprechen Sie Arbeits- und Kommunikationsregeln sowie verwendete Tools. Vermeiden Sie Plattformwechsel und zu viele verschiedene Tools. Die Lernplattform Moodle der Universität Leipzig hat viele nützliche Plugins für die abwechslungsreiche digitale Arbeit mit Studierenden integriert.

Nutzen Sie die Möglichkeit, die von Ihnen ausgearbeiteten Lehrziele um den Kompetenzerwerb in Bereichen Digitalkompetenz, Moderation, etc. zu erweitern. 

Aufgrund der unterschiedlichen Teilnahmemodi ist die Moderation je nach Lehr-Lern-Szenario durchaus anspruchsvoll. Die besondere Herausforderung des hybriden Formats liegt darin, den Online-Teilnehmenden eine gleichwertige Teilnahme zu ermöglichen, da diese leicht vergessen werden oder sich abgehängt fühlen können.

Achten Sie darauf, die LV pünktlich zu beenden, damit die Studierenden ausreichend Zeit haben zur nächsten LV (vor Ort oder online) zu wechseln. Zudem nimmt die technische Anmeldung bzw. Einrichtung in den Räumen Zeit in Anspruch.