Direkt zum Hauptinhalt

Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten

Im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis sollte die Verwendung von KI-Werkzeugen als Hilfsmittel beim wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere im Prüfungskontext, kenntlich gemacht werden. Wichtig ist hierbei, den Einfluss von KI auf inhaltliche Aspekte einer wissenschaftlichen Arbeit zu kennzeichnen. Die Kennzeichnung der Nutzung von KI für orthografische oder grammatikalische Korrekturen sowie nicht-sinnverändernde Verbesserungen von Formulierungen ist dabei weniger zentral.

Von einer ungeprüften direkten Übernahme von KI-generiertem Text in die eigene Arbeit ist abzuraten, da die genannten Autor:innen stets die Verantwortung für einen Text tragen.

Die Handreichung der Universität Graz zeigt verschiedene Möglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile auf, wie Schreibende die Nutzung von KI-Tools in Schreib- und Forschungsprozessen dokumentieren können:

  • Zitation (z.B. nach APAChicago Manual of StyleMLA)
  • Beschreibung der KI-Nutzung in der Arbeit (z.B. in Einleitung, Methodenteil, Fußnote)
  • Beschreibung der KI-Nutzung im Anhang der Arbeit (als Tabelle, Promptkatalog, Reflexion etc.)
  • Dokumentationstabelle (Übersicht über Verwendung von KI-Tools und deren Ausgaben, wie z.B. im Leitfaden KI Zitieren der Universität Basel)
  • AI Usage Cards (standardisiertes Dokumentationssystem, erklärt auf der Seite AI Cards)
  • Eigenständigkeitserklärung (z.B. durch Muster einer Selbständigkeitserklärung)
  • KI-System als Co-Autor des Textes angeben

Die KI Leitlinie Hochschullehre (S.26) der bayrischen Hochschulen empfiehlt für die Kennzeichnung KI-generierter Inhalte im Rahmen von Prüfungen:

  • Angabe relevanter Prompts / Eingaben in die KI in geeigneter Granularität und mit Erläuterungen zur Vorgehensweise, so dass die eigenständige Vorgehensweise zur kompetenten Nutzung der KI nachvollziehbar ist. Ein Prompt samt der zugehörigen KI-Antwort ist dann relevant, wenn er entscheidend zum Ergebnis der wissenschaftlichen Arbeit bzw. der Prüfungsanforderung beiträgt
  • Name und Version des verwendeten KI-Werkzeugs (einzelne Versionen können sich unterscheiden)
  • Anbieter oder Betreiber des KI-Werkzeugs
  • Datum, an dem die Inhalte generiert wurden

Die Kenntlichmachung und Dokumentation sollen den Prozess der KI-Nutzung nachvollziehbar machen, ohne übermäßig detailliert jede Interaktion aufzulisten. Der Fokus liegt auf dem sinnvollen Einsatz von KI als Werkzeug für spezifisch wissenschaftliche Aufgabenstellungen und den mit KI erzeugten relevanten Ergebnissen. KI-Werkzeuge und die damit erzeugten Inhalte sind keine Literaturquellen, daher sollte die Verwendung nicht als Zitat und auch nicht im Literaturverzeichnis, sondern in einem eigenständigen Anhang, z. B. „Verwendung von KI-Werkzeugen“, angegeben werden. Beispiel: