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Den digitalen Semestereinstieg planen

Für die digital unterstütze Lehre bieten sich Ihnen mehrere, recht unterschiedliche Möglichkeiten: Neben den asynchronen Phasen des Selbststudiums lässt sich synchrone Lehre in reinen online oder hybriden Formaten realisieren. Für die technische Umsetzung der asynchronen Lehre können die Lernplattform Moodle oder die Speicherwolke der Universität Leipzig, für synchrone Settings die Videokonferenzsoftware BigBlueButton (BBB) genutzt werden. In hybriden Lehr-Lern-Settings interagieren Studierende in Präsenz und von zu Hause aus über fest installierte Technik in den entsprechenden Seminarräumen über Videokonferenztools (an der Universität Leipzig in der Regel BBB oder Zoom) miteinander. (Eine Übersicht über die für hybride Veranstaltungen vorbereiteten Räume finden Sie hier. Die Übersicht wird dauerhaft angepasst.)

Besonderheiten digitaler Settings

Videokonferenzen

  • Klären Sie, ob alle Teilnehmenden die notwendigen technischen Voraussetzungen haben (Internetzugang, Endgerät, Headset, Kamera).
  • Videokonferenzen brauchen Verhaltensregeln – besprechen Sie diese zuvor mit den Teilnehmenden.
  • Der digitale Lernraum unterscheidet sich vom analogen. Lehrkonzepte aus der Präsenzlehre lassen sich also nicht unmittelbar auf synchrone Videokonferenzen übertragen.
  • Zu bestimmten Zeitpunkten des Semesterverlaufs sind Videokonferenzen besonders sinnvoll. Dies ist immer dann der Fall, wenn der persönliche Austausch wichtig ist. Wir empfehlen für Phasen des Einstiegs und Kennenlernens, für Feedback, Ergebnissicherung und -präsentationen, Abschlussphasen und Sprechstunden (sowie ggf. für mündliche Prüfungen) Online-Konferenztools einzusetzen.
  • Umfängliche Vortragsphasen in die Online-Konferenzen zu verlagern, ist nicht zu empfehlen. Zuhören vor dem Bildschirm ist sehr fordernd und im Hinblick auf den Lernerfolg wenig nachhaltig.
  • Die Aufmerksamkeitsspanne ist geringer als in Präsenzveranstaltungen. Der Aktivierung und Einbindung der Teilnehmenden kommt also eine besonders große Bedeutung zu.
  • An der Universität Leipzig empfiehlt es sich für Lehrende das auf universitätsinternen Servern gehostete Konferenzsystem BigBlueButton zu nutzen. Alle Mitglieder der Universität können sich selbst mit dem Uni-Login kleine Konferenzräume auf dem ad-hoc-Server eröffnen. Für ganze Lehrveranstaltungen sollten Lehrende aber lieber den leistungsstärkeren BBB-Server über Moodle nutzen.

Hybride Seminare

  • Hybride Settings zeichnen sich durch die unterschiedlichen Teilnahmemodi in Präsenz und online aus.
  • Die besondere Herausforderung besteht darin, Teilnehmenden in Präsenz und online gleichwertige Lernbedingungen zu ermöglichen. Dazu gehört insbesondere die Ermöglichung der aktiven Partizipation der online Teilnehmenden.
  • Wir empfehlen hybride Veranstaltungen zu zweit zu moderieren. Dabei sollte die Co-Moderation einen besonderen Fokus auf die online Teilnehmenden haben und den Chat betreuen.
  • Hybride Settings bieten sich vor allem bei kleineren, Veranstaltungen wie Seminaren an, bei denen Austausch und Diskussion im Vordergrund stehen und weniger für Veranstaltungen mit Vorlesungscharakter und hohen Studierendenzahlen.
  • In der Konzeption der Sitzungen sollte die erwähnte kürzere Aufmerksamkeitsspanne der online Teilnehmenden berücksichtigt werden.

Asynchrone Selbstlernphasen

  • Asynchrone Phasen eigenen sich besonders zum Erwerb von neuem Wissen.
  • Die Vorteile bereitgestellter Medien wie Lehrvideos und Podcasts im Vergleich zu live-online-Vorträgen sind folgende: Sie sind zeitlich unabhängig bearbeitbar, bieten die Möglichkeit zu stoppen und erneut anzusehen/anzuhören, Teile zu überspringen oder das Tempo anzupassen. Lehrfilme sollten eine Länge von 8 Minuten nicht wesentlich überschreiten.
  • Stellen Sie möglichst konkrete Aufgaben. „Lesen Sie den Text.“ ist bspw. keine hinreichende Leseaufgabe.
  • Verbinden Sie auch Lektüreaufgaben mit konkreten Fragstellungen, Aufgaben oder Lesetechniken.
  • Ermöglichen Sie es, dass Studierende Nachfragen an Sie und andere Studierende stellen können. Ein Forum ist hilfreich, damit Fragen und Antworten für alle sichtbar sind und Sie Fragen nicht mehrmals beantworten müssen.
  • Ermuntern Sie die Studierenden in Gruppen zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen.

Allgemeine Vorüberlegungen

Unabhängig davon, wie Sie den Semesterstart konkret digital umsetzen möchten, unterstützen Sie folgende Vorüberlegungen bei Ihrer Planung:

Lernziele

  • Was sind die wichtigsten Dinge, die die Studierenden in dieser Phase lernen sollen und die sich jetzt gut realisieren lassen?
  • Auf welche zu erlernenden Kenntnisse, Forschungsmethoden oder wissenschaftlichen Arbeitstechniken können sie sich fokussieren? Die Situation legt nahe, die Besonderheit von digitalen fachspezifischen Arbeitsweisen, Ressourcen oder Forschungsmethoden aufzugreifen oder Kompetenzen für das erfolgreiche Selbststudium zu fördern.
  • Welche Sozialformen und Lehr-Lern-Settings eignen sich für welche Lernziele? Hier spielt bei der Planung besonders die sinnvolle Kombination von asynchronen Phasen, z. B. zur Wissensvermittlung und synchronen Phasen, z. B. zum Austausch und für Diskussionen, eine Rolle.

Prüfungen

  • Welche Prüfungsleistungen sind vorgesehen?
  • In welchem Verhältnis stehen Aufgaben, Selbststudium und Lernergebnisse?
  • Müssen Prüfungsformate ggf. angepasst werden? (bspw. Referat → Online-Vortrag; Klausur → Open-Book-Klausur?
  • Sollte eine Anpassung der Prüfungsform notwendig sein, ist trotzdem auf die Kohärenz zwischen Lernzielen und Prüfung zu achten.

Zielgruppe

  • Wie groß ist die Studierendengruppe?
  • Welches Vorwissen können Sie voraussetzen?
  • Wie sehr sind die Studierenden mit digitalen Formaten und Selbststudium vertraut?
  • Wie heterogen wird die Gruppe voraussichtlich sein – z. B. im Wahlpflichtbereich?
  • Welche Informationen benötigen Sie und sollten in der Kennenlernphase in Erfahrung gebracht werden?

Eigene Ressourcen

  • Was können Sie ohne Überforderung in der Vorbereitung und Durchführung leisten?
  • Wie groß ist Ihre Experimentierfreude in Bezug auf digitale Formate?
  • Wie können Sie sich gegenseitig im Kollegium oder der Fachcommunity unterstützen oder auch miteinander lernen?
  • Welche Vorbereitungszeit steht Ihnen zur Verfügung?
  • Welche Arbeitszeiten werden Ihnen möglich sein?

Welche Aspekte einer Lehrveranstaltung müssen im digitalen Raum anders geplant und umgesetzt werden?

    1. Gestaltung der inhaltlichen und organisatorischen Einführung in die Lehrveranstaltung, also in Thema und Zielstellungen, Arbeitsweise, Deadlines, Erwartungen an die Studierenden;
    2. Kennenlernen der Studierenden – wichtig, um einen Eindruck von den Studierenden zu bekommen und bei Seminaren und Übungen, in denen Studierende zusammenarbeiten sollen;
    3. Erhebung der Vorkenntnisse – wichtig zum Abgleich Ihrer Erwartungen und besonders bei Studierenden im ersten Semester und heterogenen Gruppen z.B. im Wahlpflichtbereich;
    4. Wissensvermittlung – Wie ist dies zeitversetzt und mittels digitaler Medien möglich?
    5. Wissensverarbeitung individuell Welche Aufgaben bearbeiten die Studierenden individuell, z.B. Lese-, Schreib-, Recherche-, Projekt-, Rechenaufgaben?
    6. Wissensverarbeitung in Partner- oder Gruppenarbeit - Wie können Paare oder Gruppen gebildet werden? Worin besteht die Zusammenarbeit, z.B. im kollaborativen Bearbeiten von Aufgaben oder im gegenseitigen Feedback (Peer-Feedback)?
    7. Wie melden Studierende ihre Lernergebnisse zurück? Wie reichen Studierende ihre bearbeiteten Aufgaben ein?
    8. Wie geben Sie den Studierenden ein Feedback auf eingereichte Lernergebnisse?
    9. Sprechzeiten – Wie können Studierende Sie bei Fragen und Problemen erreichen? Welche Kontaktmöglichkeiten bestehen?
    10. Zu jedem dieser Aspekte finden Sie hier sukzessive vertiefende Handreichungen. Im Moodle-Forum Lehre.digital können Sie mit anderen Lehrenden und Mitarbeitenden des E-Learning- Services in den Austausch über Ihre Veranstaltungsplanung treten.