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Lernergebnisse präsentieren

Diese Handreichung soll Ihnen Anregungen geben, wie studentische Ergebnispräsentationen im digitalen bzw. hybriden Semester möglich sind. Diese studentischen Beiträge können verschiedene Funktionen haben:

Lernstand erheben & Lernfortschritt sichtbar machen

Gerade in digitalen Lehr-Lern-Szenarien ist es wichtig, dass Studierende Ihre Lernergebnisse strukturiert präsentieren bzw. zurückmelden. Zum einen damit Sie wissen, wie weit sie in ihrem Kompetenzerwerb gekommen sind. Zum anderen können die Studierenden so ihre Lernfortschritte dokumentieren und bei entsprechendem Feedback (siehe „Feedback geben“) besser einschätzen. Das Selbststudium kann auf diese Weise lernförderlich begleitet und strukturiert werden.

Studentische Seminargestaltung

Wenn Sie geplant haben, Studierende aktiv an der Präsentation von Inhalten im Seminar zu beteiligen, finden Sie hier Anregungen, wie dies im digitalen bzw. hybriden Semester gelingen kann. Vorab müssen Sie die Studierenden Inhalte (digital gemeinsam) erarbeiten lassen – siehe dazu „Individuelle Wissensverarbeitung begleiten“ und „Wissensverarbeitung in der Gruppe begleiten“. Bei den hier vorgeschlagenen Szenarien handelt es sich um abgewandelte, aus der Präsenzlehre bekannte Präsentationsformen.

Inhaltliche Vorüberlegungen

  • Welche Vorkenntnisse haben die Studierenden inhaltlich (siehe „Vorkenntnisse erheben“) und in Bezug auf die Präsentationsform? Benötigen sie ggf. zusätzliche Hinweise zu deren Umsetzung?

  • Welchen Stellenwert nimmt die gewählten Präsentationsform zu den Lernzielen des Moduls ein? Der Übergang zu Prüfungsleistungen kann bei manchen Szenarien fließend sein, insbesondere wenn es sich um komplexe Präsentationsformen wie z. B. ein Poster, ein Referat oder ein Portfolio handelt. Hier muss der Stellenwert der Präsentation klar kommuniziert werden (z. B. unbewertete Übung, wichtiger Zwischenschritt in Vorbereitung auf die Prüfungsleistung oder bereits Teil der Prüfungsleistung).

  • Sollten die Arbeitsergebnisse bewertet werden, ist es wie in der Präsenzlehre hilfreich, den Studierenden vorab die Qualitätskriterien deutlich zu machen bzw. diese gemeinsam mit ihnen zu erarbeiten.

Vorklärung der Rahmenbedingungen

  • Können Ihre Studierenden mit den verlangten Präsentationsformen in technischer Hinsicht umgehen (z. B. Video, Mahara) und haben sie die entsprechenden technischen Voraussetzungen zur Umsetzung?

  • Auf welche Weise, wann und durch wen (Sie und/oder die Gruppe) erhalten die Studierenden eine Rückmeldung auf die eingereichten bzw. präsentierten Lernergebnisse? Günstig sind klare Angaben dazu bereits bei der Aufgabenstellung.

Umsetzungsszenarien

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Beispielszenarien, die sowohl per Mail/Speicherwolke (Szenario 1), in Moodle (Szenario 2) oder im Rahmen einer Videokonferenz (Szenario 3) eingesetzt werden können. Bitte nutzen Sie bei der Kommunikation sensibler Daten ausschließlich auf dem Server der Universität Leipzig gehostete Kanäle.

Szenario 1: Mail und Speicherwolke

Je nachdem, welches Präsentationsformat Sie für die Aufgabe wählen, ist die Versendung per Mail (z. B. für Textdateien) oder Ablage in der Speicherwolke (bei größeren Datenmengen wie Videodateien) geeignet.

Lernfortschritt im Semesterverlauf sichtbar machen

Zwischenabfrage

  • Eine Zwischenabfrage im Sinne einer Lernstandserhebung können Sie als Text per Mail oder als Aufgabendatei in der Speicherwolke einholen. Versenden Sie im Nachgang jeder Session (z. B. nach 2–3 Tagen) eine Mail mit einer kleinen Zwischenabfrage. Das Gelernte wird damit einerseits aktiviert und wiederholt. Andererseits holen Sie so eine Rückmeldung ein, die für die nächste Session als Ausgangspunkt dienen kann.

  • Sie können als spielerische Varianten hier bspw. mit kleinen Quiz zudem Abwechslung schaffen und die Motivation der Studierenden erhöhen (siehe hierzu auch Szenario 2).

  • Bei einer Klausur als Prüfungsleistung bietet es sich an, die Fragen der Zwischenabfrage hinsichtlich Form und Inhalt ähnlich zu den späteren Klausurfragen zu gestalten und dies den Studierenden transparent zu machen.

Portfolio

  • Ein Portfolio ist eine Sammelmappe mit Arbeitsergebnissen und individuellen Reflexionen zu Lehrveranstaltungen und/oder Arbeitsschritten. Grundsätzlich kann zwischen (1) ergebnisorientierten Präsentationsportfolios und (2) prozessorientierten Lernportfolios unterschieden werden. In der ersten Variante werden die Arbeitsergebnisse von einzelnen Portfolioaufgaben im Semesterverlauf dokumentiert (und ggf. bewertet). Bei prozessorientierten Lernportfolios wird der individuelle Lernprozess anhand einzelner ausgewählter Arbeitsergebnisse am Ende zusammenfassend reflektiert und dargestellt.

  • Im digitalisierten Semester ermöglicht insbesondere die erste Variante ein kontinuierliches Erfassen von Lernfortschritten, zu denen sich je nach Gruppengröße ein knappes (z. B. durch Punkte) oder ausführlicheres Feedback empfiehlt, um Überarbeitungen und damit tiefere Lernprozesse anzuregen. Zudem können regelmäßige Portfolioaufgaben den Studierenden helfen ihr Selbststudium zu strukturieren.

  • Da Portfolios ganz unterschiedlich ausgestaltet sein können, ist es wichtig, klare transparente Kriterien zu benennen, welche Artefakte in welcher Form und zu welchem Zweck im Portfolio zusammengeführt werden sollen und worauf der Fokus bei der Bewertung liegt.

  • Sie können sich die Portfolios bzw. die Zwischenergebnisse in einer Mail oder auf der Speicherwolke sowie auf einer Lernplattform (Moodle, Mahara) zukommen lassen.

Studentische Seminargestaltung

Referate und weitere mündliche Lernprodukte

  • Lernergebnisse können mündlich, als aufgezeichneter Vortrag (als Video oder Audioaufnahme) zurückgemeldet werden. Dies kann sowohl eine Mini-Präsentation zu einer kurzen Frage als auch ein komplexes Referat zu einem Seminarthema sein. Diese werden den anderen Studierenden z. B. über die Speicherwolke zur Verfügung gestellt.

  • Eine gute und einfache Möglichkeit bietet die vertonte PowerPoint-Präsentation (siehe „Wissensvermittlung gestalten“).

  • Stellen Sie die entsprechende Aufgabe per Mail oder in der Speicherwolke, schriftlich oder mit Video oder Audio. Bitten Sie die Studierenden, die Antwort z. B. über ihr Handy einzusprechen oder ein kleines Video mit Ihrer Antwort aufzunehmen. Hier können Sie in der Aufgabenstellung kreativ werden, ggf. können Praxisbezüge hergestellt werden, indem die Studierende Beispiele aus Ihrer Umgebung heranziehen (z. B. „Finden Sie Anwendungsbeispiele für Thema XY aus Ihrem derzeitigen Alltag.“).

Poster

  • Poster sind eine weitere spezifische Textform des wissenschaftlichen Diskurses und können sich als (Teil einer) Prüfungsleistung gegen Ende des Semesters eignen (siehe „Posterpräsentation“).

  • Das Poster kann als PDF eingereicht werden, um Formatierungsfehler zu vermeiden. Zusätzlich können die Studierenden eine Tonspur (z. B. als Handy-Aufnahme) aufnehmen, in der das Poster mündlich erläutert wird.

  • Günstig ist das Erstellen einer Word- oder PowerPoint-Vorlage, die Sie an die Studierenden versenden oder auf der Speicherwolke hinterlegen.

Fachspezifische Texte/Hausarbeiten

  • Handelt es sich bei den studentischen Lernergebnissen um schriftliche Arbeiten, ändert sich an der Präsentationsform grundsätzlich nichts. Allerdings sind bei der Wissensverarbeitung, Feedbackgabe und Beratung die veränderten Rahmenbedingungen zu beachten.

Szenario 2: Moodle

Folgende Aktivitäten in Moodle eignen sich gut, um Rückmeldung zu Lernergebnissen der Studierenden zu erhalten.

Lernfortschritt im Semesterverlauf sichtbar machen

Test und StudentQuiz

Damit Sie und die Studierenden ein Gefühl dafür bekommen, wo sie in der Wissensverarbeitung stehen kann in Moodle das Plugin „Test“ genutzt werden. Es können verschiedene Fragetypen ausgewählt und eine automatische Auswertung genutzt werden. Eine persönliche Rückmeldung unterstützt jedoch die Einschätzung des Lernstands. Eine besondere Form des Quiz ist die Aktivität StudentQuiz, die den Studierenden die Möglichkeit gibt sich gegenseitig Fragen zu stellen.

Aufgabe mit Feedbackoption

Stellen Sie für die Studierenden Aufgaben im Sinne von Zwischenabfragen oder zur fachspezifischen Textproduktion, die diese online („Texteingabe online“) oder offline („Dateiabgabe“) bearbeiten und einreichen. Geben Sie entweder Feedback und/oder bewerten Sie die Lösung. Mit der Aktivität „Gegenseitige Beurteilung“ ist es zudem möglich, dass Studierende Aufgabenlösungen einreichen und sich dabei gegenseitig beurteilen.

Forum

Richten Sie ein Forum ein, um den Personen in Ihrem Kurs die Gelegenheit zur öffentlichen Rückmeldung zu geben. Das „Diskussionsforum“ ermöglicht, dass Sie eine Frage stellen und Studierende schriftlich Antworten oder Lösungen diskutieren. Der Forentyp „Frage-Antwort-Thema“ fordert alle zum Beitragen auf, da die Antworten anderer erst eingesehen werden können, wenn selbst eine Antwort gegeben wurde.

Portfolios

Portfolios können in Moodle auf verschiedene Weise integriert werden: entweder können einzelne Portfolioaufgaben bereits im Semesterverlauf über das Plugin Aufgabe gestellt und von den Studierenden zu einem bestimmten Termin hochgeladen werden. Eine vielseitige, aber auch etwas komplexere Möglichkeit zur Erstellung eines E-Portfolios ist die Nutzung der mit Moodle verbundenen Software Mahara.

Mahara

Mahara (Hinweis: Link funktioniert nur nach vorheriger Anmeldung über Moodle; eine Anmeldung direkt über Mahara ist nicht möglich) ist ein Online-Sammelmappe zum Dokumentieren und Präsentieren von Materialien und Lernergebnissen. Mithilfe einer Kommentarfunktion ist es außerdem möglich Studierenden Peer-Feedback zu ermöglichen. Ausführliche Informationen und Handreichungen zu Mahara finden Sie in hier in der Knowledge Base. Außerdem können Sie Schulungen und Tutorials für sich und/oder Ihre Studierende beim E-Learning anfragen.

Studentische Seminargestaltung

Referate und weitere mündliche Lernprodukte

Digitale Referate können als Video (Screencast, z. B. PowerPoint mit Tonspur oder aufgezeichneter Live-Vortrag mit oder ohne Visualisierung z. B. auf einem Whiteboard) über das Moodle-Plugin Aufgabe oder als Audio über das Podcast-Plugin eingereicht werden.

Poster

Poster können über das Moodle-Plugin Aufgabe in Moodle hochgeladen werden. Diese sind dann nur für Sie sichtbar. Weitere – für alle sichtbare – Möglichkeiten sind der Upload in ein Glossar, eine Datenbank, ein Diskussionsforum oder in Mahara. Bei den Varianten, bei denen eine Sichtbarkeit für alle gegeben ist, sollte die Uploadgrenze heraufgesetzt werden.

Szenario 3: Videokonferenz

Folgende Aktivitäten lassen sich beispielsweise in dem auch auf Moodle integrierten Videokonferenzsystem BigBlueButton umsetzen. Eine allgemeine Anleitung zu BigBlueButton finden Sie hier. Ein Videokonferenzsystem ermöglicht eine synchrone Lehre, bei der entweder alle online sind oder bei der in einem dafür ausgestatten Raum ein Teil der Teilnehmenden online und ein Teil der Teilnehmenden in Präsenz ist (siehe für das zweite Szenario „Hybride Lehrveranstaltungen“.

Lernfortschritt im Semesterverlauf sichtbar machen

Umfragen und Quiz

Damit Sie und die Studierenden ein Gefühl dafür bekommen, wo sie in der Wissensverarbeitung stehen, können in BigBlueButton über eine integrierte Funktion einfache Umfragen durchgeführt werden oder auf ein externes Umfrage-Tool wie ARSnova im Chat verlinkt werden (eine Anleitung dazu finden Sie im Moodle-Kurs zu ArsNova).

Studentische Seminargestaltung

Kollaborativ erstellte Ergebnispräsentationen

Die Ergebnispräsentationen können mündlich oder z. B. auf Grundlage von kollaborativ erstellten Dateien (siehe Funktion „Whiteboard“) durchgeführt werden. Dies eignet sich insbesondere für die spontane Darstellung von Gruppenarbeitsergebnissen. In Breakout-Räumen oder sollten Studierende ein Whiteboard in einem eigenen BigBlueButton-Raum erstellt haben, müssen Screenshots gemacht werden, da BigBlueButton die Whiteboards nicht zwischenspeichert. Die Studierenden können aber auch andere (gemeinsam) erstellte Dateien (z. B. auf einem Etherpad in Moodle) durch Hochladen von Dateien oder das Teilen des Bildschirms für andere einsehbar machen (siehe Funktion „Bildschirm teilen“). Hierfür muss die/der Moderierende bei BigBlueButton andere Teilnehmende zum „Präsentator“ werden lassen. Für die Ergebnispräsentationen sollte unbedingt der Umfang und der Modus für die direkte „Staffelstab“- Übergabe zuvor vorgegeben werden. Auch Mahara bietet sich z. B. zur Visualisierung von gemeinsamer Textarbeit an. Hier können schnell zusätzliche Medien eingebunden werden (siehe Szenario 2). Über einen Link im „Öffentlichen Chat“ oder über Bildschirm teilen kann dann ein gemeinsamer Blick auf die Ergebnisse geworfen werden. Durch die Kommentarfunktion können die Ergebnisse auch im Nachhinein z. B. als Grundlage für eine weitere Diskussion dienen.

Referate

Referate sollten in BigBlueButton durch Präsentationen im PDF-Format (oder einem anderen für das Videokonferenz-System passenden Format) unterstützt werden. Hierfür muss die/der Moderierende andere Teilnehmende zum „Präsentator“ werden lassen, damit die Präsentation hochgeladen und für alle sichtbar wird. Alternativ ist auch ein Teilen des Bildschirms möglich, wenn z. B. externe Inhalte wie Websites, Tools oder Portfolios von Mahara gezeigt werden sollen.