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Hybride Lehrformate

Als hybride Lehre bezeichnet man Lehrveranstaltungen, die digitale und traditionelle Präsenzformate kombinieren (z. B. Vorlesungen, Seminare, Übungen). Dabei befindet sich einige Teilnehmer vor Ort, während anderer per Audio-/Videoübertragung zugeschaltet sind. Für jedes Lehrformat ergeben sich unterschiedliche Lehr-Lern-Szenarien, da neben didaktischem Design auch technisch-organisatorische, sowie datenschutzrechtliche Überlegungen zu treffen sind. Eine besondere Herausforderung besteht darin, Präsenz- und Online-Teilnehmern (TN) gleichwertige Lernbedingungen zu bieten. Hybride Lehrformate haben unterschiedliche Möglichkeiten und unterscheiden sich hinsichtlich Gruppengröße, Interaktivität und technischen Gegebenheiten. Oft variiert die Ausgestaltung und die verschiedenen Formate gehen ineinander über.

  Videokonferenz Videoseminar Videovorlesung Konferenzvorlesung Webinar
Teilnehmer online online, in Präsenz online, in Präsenz online, in Präsenz online
Kommunikation bidirektional bidirektional unidirektional bidirektional bidirektional
Kommunikationskanäle Bild, Ton, Chat Bild, Ton, Chat Bild, Ton Bild, Ton, Chat Bild, Ton, Chat
Sicht- und Hörbarkeit jeder sieht jeden jeder sieht jeden, Online-TN sehen Präsenz-TN nicht jeder sieht Vortragenden, Präsenz-TN sehen sich jeder sieht jeden, Online-TN sehen Präsenz-TN nicht jeder sieht aktive TN
Interaktivität hoch hoch gering mittel mittel
geeignet für Besprechung, Kolloquium hybrides Seminar Vorlesung interaktive Vorlesung, Konferenz, Fachtagung Schulung, Fachtagung

Videokonferenz

Jeder Teilnehmer hat eigenes Endgerät mit Kamera und Mikrofon und nimmt online mit einer Videokonferenzsoftware teil. Jeder kann jeden sehen und hören. Es ist ein hoher Grad an Interaktion möglich und die Übertragung findet in Echtzeit statt. Videokonferenzen sind für bis zu 20 Teilnehmer geeignet. Genau genommen ist dieses Format nicht hybrid, da es nur online stattfindet.

Videoseminar

Ein Teil der Teilnehmer befindet sich gemeinsam mit dem Dozenten vor Ort im Seminarraum. Die Kamera ist auf den Rednern gerichtet, die Präsentation wird online geteilt. Beides wird online übertragen. Teilnehmer können per Audio-/Videoverbindungen aktiv in die Veranstaltung eingebunden werden – etwa durch direkte Wortmeldung. Online-Teilnehmer können Dozent und Präsenzteilnehmer sehen und hören. Das Format ist für insgesamt max. 30 Teilnehmer sinnvoll.

Es empfiehlt sich der Einsatz eines Co-Moderators, der darauf achtet, dass Online-Teilnehmern einbezogen werden. Dozenten benötigen ein Notebook oder Uni-PC mit Kamera und Mikrofon und eine stabile (möglichst kabelgebundene) Internetverbindung. Online-Teilnehmer benötigen ebenfalls einen Notebook, PC oder Tablet mit Kamera und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung.

Um die Interaktion zu fördern, können Präsenz- und Online-Teilnehmer die selben digitalen Tools nutzen. Dafür benötigen alle Präsenzteilnehmer ein eigenes Endgerät. Gruppenarbeiten mit Gesprächen zwischen Präsenz- und Online-Teilnehmern sind schwer umsetzbar, da sie mit hohem Geräuschpegel, Rückkopplungen, Verzögerungen und ständigem Nachjustieren der Kamera einhergehen.

typische Technik im Seminarraum

  • Uni-PC
  • Smartboard mit Soundbar
  • Kamera und mehrere Raummikrofone
  • Akustikdämmplatten zur Hallunterdrückung

kombiniertes Smart-/Whiteboard, Mikrofone
Kamera und Akustikdämmplatten

Videovorlesung

Der Dozent befindet sich mit einem Teil der Teilnehmer im Hörsaal, weitere Teilnehmer befindet sich online. Gleichzeitig wird die Lehrveranstaltung mit Bild und Ton des Dozenten sowie Präsentation oder Tafelbild online mit einigen Sekunden Latenz und ohne Rückkanal übertragen (gestreamt). Online-Teilnehmer werden nicht mit Video oder Audio einbezogen. Jedoch können sich diese optional per Chat einbringen. Das Format eignet sich ab 50 Teilnehmern bzw. für Vorlesungen und Vorträge.

Dozenten benötigen ein Notebook oder Uni-PC mit Kamera, Mikrofon und eine stabile (kabelgebundene) Internetverbindung. Online-Teilnehmer benötigen ebenfalls einen PC, Tablet oder Smartphone mit stabiler Internetverbindung.

typische Technik im Hörsaal

  • Uni-PC
  • Kamera, Mikrofon
  • Projektor, Tafel

Anleitungen für Streaming und Aufzeichnung

Pult im Hörsaal

Konferenzvorlesung

Eine Konferenzvorlesung ist eine erweiterte Videovorlesung. Ein Dozent befindet sich mit einigen Teilnehmern im Hörsaal, während andere Teil online teilnehmen. Online-Teilnehmer sehen und hören den Dozenten sowie dessen Inhalte über eine Konferenzsoftware. Sie haben die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden. Ihr Bild und Ton werden entweder über den Uni-PC oder ein angeschlossenes Notebook für alle im Hörsaal hör- und sichtbar. Präsenz- und Online-Teilnehmer können sich unterhalten. Präsenzteilnehmer können die Unterhaltung verfolgen, sich aber nur mit dem Dozenten austauschen. Bei Verwendung zusätzlicher Mikrofone können sich auch Präsenzteilnehmer einbringen und sind online zu hören.

Dieses Format ist für Fachtagungen und Konferenzen mit 50 und mehr Teilnehmern geeignet, technisch und organisatorisch anspruchsvoll.

Rollen und Technik während einer Konferenzvorlesung.

Webinar

Als Webinar bezeichnet man eine Videokonferenz mit Fokus auf die Vermittlung von Inhalten an viele Online-Teilnehmer. Alle Teilnehmer befinden sich online und ein oder wenige weitere Personen tragen etwas vor. Teilnehmer sehen nur den Dozenten und Teilnehmer, die sich aktiv einbringen.